Roland Ströbele

12 Sterne-Kurier Nr. 81/Trauer um Roland Ströbele

In Memoriam Roland Ströbele

Die Region rund um Bärenthal und die Kapelle Maria Mutter Europas auf dem Gnadenweiler trauert um Roland Ströbele. Den meisten ist er als Kommunal- und Landespolitiker der CDU bekannt, wo er in verschiedensten Ämtern und Funktionen bis zuletzt aktiv war. Aber auch im Projekt „Maria Mutter Europas“ spielte er eine entscheidende Rolle.

Roland Ströbele war Volksvertreter im wahrsten Sinne, ein Kümmerer, der sein Netzwerk zum Wohle anderer einsetzte. Er orientierte sich dabei stets an christlichen Werten, die ihn auch in seinen europapolitischen Aktivitäten geleitet haben. Politik ohne Glaube war für ihn undenkbar. Er wusste geistliche Anliegen in den politischen und verwalterischen Alltag einzubinden. So war er als Bürgermeister in seinen Sprechstunden für Anliegen immer ansprechbar oder ermunterte und ermahnte als Standesbeamter Brautpaare über das Maß von Gesetz und Verwaltung hinaus. Aus diesem Geist der guten Werke hat er sich auch sehr für das Projekt Maria Mutter Europas eingesetzt. Ohne seine Mitwirkung wäre der neue Wallfahrtsort „Maria Mutter Europas“ auf dem Gnadenweiler nicht zustande gekommen. Und damit auch nicht die Freude am Glauben, die viele Menschen hierher führt.

Das Zuschauen war Roland Ströbeles Sache nicht. Mit seiner Tatkraft war er Motor des Gelingens. Dies galt auch in religiöser Hinsicht. Gemeinsam mit Pater Notker Hiegl, dem Künstler Helmut Lutz und der Bärenthaler Bürgerschaft war auch ihm keine Hürde zu hoch, um in einer Zeit des Glaubensverlustes neues Bekenntnis auf den Weg zu bringen und die dafür notwendigen Maßnahmen zu unterstützen. Dies gilt nicht nur für den Bau der Kapelle Maria Mutter Europas. Auch beim Ausbau des Wallfahrtsortes auf dem Gnadenweiler nahm er bei den Euro-Bärent(h)aler-Treffen, dem Bau des Café Kapellenblick, der Errichtung des Europa-Rundwegs „Glaube. Kunst. Natur“, dem Pilgertag der Gemeinden, dem Beginn eines Skulpturenparks oder der Einladung wichtiger Persönlichkeiten zu öffentlichen Veranstaltungen entscheidenden Einfluss auf eine christlich geprägte Kultur im öffentlichen Raum. Roland Ströbele integrierte dabei stets die relevanten Kräfte, um gemeinschaftlich zum Ziel zu kommen.

Mit Pater Notker, dem Initiator des Projektes „Maria Mutter Europas“, verband Roland Ströbele eine kongeniale Partnerschaft. In der Ansprache während der bewegenden Beerdigung würdigte er die Verdienste Roland Ströbeles. Hier der Wortlaut: „Liebe Trauerfamilie von Roland Ströbele, liebe Trauergäste in großer Anzahl auf dem Friedhof in Wurmlingen, Gott ist das Gegenteil eines Zuschauers – mit diesen knappen Worten beschreibt der evangelische Pfarrer Kurt Marti das christliche Gottesbild. Die Vorstellung eines Welttheaters – mit Gott und einem himmlischen Hofstaat als Zuschauer, vergleichbar mit einem Götterolymp, von dem die Götter in erhabener Distanz auf die Niederungen und Leiden der Menschheit herabschauen, solch ein Gottesbild haben wir nicht. Die Bibel zeigt vielmehr das Bild eines Anteil nehmenden, leidenschaftlichen, geschichtlichen Gottes. Er lässt sich auf die Begegnung mit Menschen ein, zeigt und verbirgt sich, kämpft um sein Volk, leidet mit und ruft immer neu zur Umkehr zum Leben. An diesen Gott glaubt Jesus von Nazareth. Von diesem Glauben ist er so geprägt, dass seine Mitmenschen in seiner Nähe spüren: Der lebendige Gott hat Anteil an unserer Geschichte. Liebend, zärtlich, zornig, parteiisch für das Leben. Er nimmt Anteil, wo immer Menschen zum Leben kommen, sich nach Heilung sehnen, Leiden tragen und im Angesicht des Todes auf Vollendung hoffen. In der Geschichte Israels und im Leben Jesu zeigt sich ein Gott, der das vergängliche menschliche Leben als einzigartig und ewig kostbar würdigt.

Wir nehmen heute Abschied von Roland Ströbele. Wir tun das nicht als bloße Zuhörer, sondern als Betroffene, Weggefährten, Freundinnen und Freunde. Wir kennen Fragmente aus seiner Lebensgeschichte, die auch zu unserer Geschichte gehören: Von seiner Hoffnung, seinen Aufbrüchen, von gescheiterten Plänen, von der Verbundenheit mit seinen Nächsten, aber sehr oft auch von Geglücktem in seinem Leben und seinem zeugnishaften Glauben. Wir sind Beteiligte an seiner Lebensgeschichte, haben sie auf unterschiedliche Weise miterlebt, daran teilgenommen und sind mit unserem Dank, unserer Traurigkeit und unseren persönlichen Fragen hier.

Ob diese Lebendigkeit, die uns mit Roland Ströbele und untereinander verbindet, dieses Anteilnehmen am vergänglichem, zerbrechlichen Leben etwas ist, das über dieses endliche Leben hinausweist? Ob wir darauf vertrauen können, dass dieses kostbare Leben nicht ins Leere fällt, sondern in Ewigkeit gewürdigt ist? Die Glaubenden in der Bibel setzten darauf, dass unsere Namen in Gottes Hand geschrieben sind. Sie glauben daran, dass Gott an unserer Geschichte teilnimmt, damit wir in unserer Einzigartigkeit unverlierbar zu seiner Geschichte gehören. Auch Roland Ströbele war sein Leben lang ein vom christlichen Glauben geprägter Mensch und Kämpfer für Jesus, nicht nur ein Zuschauer. Zu jeder Zeit war er als aufrechter Bürger-Meister bei den gottesdienstlichen Feiern, schritt bei den Fronleichnams-Prozessionen demonstrativ hinter dem Allerheiligsten. Solche Männer gehören zu der „Wolke der Zeugen“ für Christus und seine helfende Taten für Behinderte, Kranke, alte Mitbürger und junge Familien sind ohne großes „Tamtam“ unzählig.

Christliche Werte wollte Roland Ströbele schon seit seiner Kindheit in die Öffentlichkeit tragen, seine Erziehung bei den „Weißen Vätern“, bei denen er zunächst einmal eintreten wollte, brachte reichlich Früchte – auch im Landtag. Er war nicht nur Kommunalpolitiker, sondern auch Europa-Politiker aus seiner christlichen Grundeinstellung heraus. Europa ist christlich und soll christlich bleiben, Jesus Christus ist unser Ein und Alles.

Roland Ströbele kämpfte mit vor den kirchlichen und staatlichen Stellen um den Bau der Kapelle „Maria Mutter Europas“ auf dem Gnadenweiler. Er war beim großen kirchlichen Treffen in Gibraltar mit Otto von Habsburg und Bischof Charles Caruana dabei, überreichte in Mellieha auf Malta dem dortigen Erzbischof Paul Cremona OP einen goldenen Messkelch, festigte in Reykjavik bei Bischof Pierre Bürcher das Kapellen-Bündnis, initiierte gemeinsam mit Hermann Jäger den Verbund mit dem französischen Wallfahrtsort Notre Dame du Schauenberg um Gemeinde-Präsident Bernard Jaeggy. Auch in Buchboden im Großen Walsertal (Österreich) begleitete er die Einweihung der dortigen Kirche „Maria Mutter Europas“ im Beisein von Bischof Benno Elbs.
Er war wirklich ein christlicher Politiker auf kommunaler, Landes- und Europa-Ebene, er war liebender Mann seiner Frau Brunhilde und seinen Pfleger Rainer achtete er hoch. In den Wochen des Alterns durfte ich ihn vom Kloster Beuron aus mit den Sakramenten versehen.
Roland Ströbele war eine christliche Säule der Gegenwart. Weinend sage ich: Ich habe einen Freund verloren – glaubend weiß ich: Nun sieht er den, für den er gekämpft hat, lobt nun den Herrn, sieht ihn und liebt ihn – am Ende ohne Ende. Amen“

Voller Dankbarkeit werden wir das Andenken von Roland Ströbele bewahren und wünschen seiner Seele Frieden beim ewigen Schöpfer.

P. Notker in Ferien in der Schweiz

Wie jeden Sommer verbringt P. Notker auch dieses Jahr einige Wochen in der Schweiz, wiederum wie zuletzt im Gästehaus Bethanien in Kerns, das von Mitgliedern der Gemeinschaft Chemin Neuf im dortigen Dominikanerinnenkloster geführt wird. P. Notker ist also im unmittelbaren Umfeld der Ranft, dem Klausenort des heiligen Nikolaus von Flüeli und seiner Frau Dorothea. Die Domikinanerinnen pflegen bis heute in ihrer Krypta stille Anbetung des Allerheiligsten. P. Notker nutzt die ruhigen Tage, um ebenfalls die eucharistische Anbetung zu pflegen. Daneben widmet er sich weiterhin der Malerei.

Bücher erfolgreich

Zweiter Band erntet viele Komplimente

Die Malerei von P. Notker spielt auch bei unseren Büchern eine entcheidende Rolle. Mit der letzten Ausgabe haben wir das zweite Buch aus der Reihe „Maria Mutter Europas“ verschickt. Das zweite Buch der Reihe, das „Geistliche Lesebuch“, wird von der Leserschaft sehr gut angenommen. Wir freuen uns sehr über die vielen Komplimente, die unsere Erwartungen bei weitem übertreffen. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch sehr herzlich für die Spenden, mit denen Sie das Projekt unterstützen.

Drittes Buch in Arbeit

Aktuell arbeiten wir bereits am dritten Buch in der Maria Mutter Europas-Reihe. Wir werden darin weitere etwa 50 geistliche Texte von P. Notker veröffentlichen, die aus seinen Predigten entstehen. Diese Weisungen werden wieder farbig illustriert, diesmal mit Initialen, die P. Notker derzeit gestaltet. Ein Beispiel zeigen wir Ihnen schon in diesem Brief.

Erstes Buch geht in zweite Auflage

Der erste Band „Maria Mutter Europas. 12 Sterne für den Frieden“ ist bereits vergriffen. Wir werden eine zweite, überarbeitete Auflage, gemeinsam mit unserer Partnerdruckei in Opole drucken. Zur Diskussion steht auch eine polnische Übersetzung des ersten Bandes. Dies wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Verständigung, mit der sich die Beteiligten auch sprachlcih verständigen könnten. Wir freuen uns sehr, wenn innerhalb des Gebetsverbundes gemeinsame Projekte entstehen und das christliche Zusammenleben der Völker in Europa gefördert wird.
Wenn jemand Bücher oder unsere Kapellenbroschüre zugeschickt bekommen möchte, kann sie auf unserer Internetseite unter www.maria-mutter-europas.de bestellen.

Ausblick auf internationales Treffen

Nachdem ein spontaner Plan mangels Möglichkeiten im August nicht in die Tat umgesetzt werden konnte, wollen wir im kommenden Jahr einen neuen Versuch starten, ein erstes internationales Maria Mutter Europas-Treffen zu organisieren. Ort und Zeit sind derzeit noch offen, aber erste Abstimmungen unter den Wallfahrtsorten sind angelaufen. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden und hoffen auf rege Beteiligung aus möglichst vielen Ländern, damit das Gotteslob in Europa durch die Vermittlung und Fürsprache der Gottesmutter nicht endet.

Umzug Verlag und Redaktion

Abschließen wollen wir diesen Sommerbrief mit dem Hinweis, dass unser Verleger und Redakteur Stefan Blanz im August umgezogen ist und deshalb über die bisher bekannte Festnetznummer nicht mehr erreichbar ist. Seine neuen Kontaktdaten lauten:
Stefan Blanz, Hauptstraße 13, 88605 Sauldorf
Tel. 07578 9338751 oder mobil 0171 1732897
E-Mail office@blanzelot.de, alle Infos auch unter www.blanzelot.de

Der Herr segene und behüte uns
und führe uns zum ewigen Leben. Amen
Ihr/Euer P. Notker OSB