Gebet in Charkiw

Schwere Situation in Charkiw

Über die Facebook-Seite der Diözese wurde bekannt gegeben, dass die Internetverbindungen in der Ost-Ukraine zerstört und unterbrochen sind. Deshalb sind auch keine Übertragungen der täglichen heiligen Messe mehr möglich. Inwieweit in Charkiw auf das zusätzliche Satelliten-Netz aus den USA zurück gegriffen werden kann, ist unklar.

Zuletzt hat Bischof Pawlo über Kirche in Not berichtet, dass er mit seinen Mitarbeitern in Charkiw bleibe, um die Menschen mitzuversorgen. Gemeinsam mit den notleidenden Familien verbringt er während der Angriffe viele Stunden im Bunker. Die polnischen Schwestern versorgen mit einer Suppenküche und bringen Mahlzeiten in die U-Bahn-Stationen zu den Bedürftigen.

Gebet in Charkiw

Unser Foto zeigt eine Gemeinde in Charkiw. 30 Mitglieder haben in einem Luftschutzkeller Zuflucht gefunden und beten gemeinsam bei eucharistischer Anbetung den Rosenkranz. Alle Priester und Ordensleute bleiben bei den Gemeinden und versuchen zu helfen.

Zeugnis der ukrainischen Bischöfe

Die katholischen Bischöfe der Ukraine haben am 6. März eine gemeinsame Ansprache an die Gläubigen veröffentlicht, das für uns alle Beispiel gebendes Zeugnis ist:

Jetzt, wo wir in diesem Krieg großes Leid erfahren und gleichzeitig das Kreuz, das Leiden Jesu Christi betrachten, können wir entdecken, dass der Schmerz ein Ort der Kraft und des Wirkens göttlicher Hilfe sein kann. Es gibt kein menschliches Leiden, mit dem wir nicht ans Kreuz kommen könnten. Ungerechte Verurteilung? Verrat? Ablehnung? Einsamkeit? Erniedrigung? Gewalt? […] Mord? Tod? All das sehen wir auf dem Kreuzweg Jesu Christi! Gleichzeitig sehen wir, dass Jesus genug Kraft hat, um diesen Leidensweg zu gehen, sowohl durch seine Offenheit für Gottes Kraft als auch durch die Hilfe seiner Mitmenschen. Auch wir werden, wenn wir in unseren Leiden zum Heiligen Kreuz kommen, alle Gnade empfangen können, die wir brauchen. […]

Aber es gibt noch einen weiteren wesentlichen Aspekt unseres Leidens: Wenn sie zu einem Ort des Segens werden, weil wir sie für die Errettung der Seelen opfern, werden sie zu einem unbezahlbaren Geschenk, weil sie die Macht haben, dieser Welt viele Segnungen zu bringen. […] Wir können unser Leiden für die Bekehrung derer opfern, die die Ursache des Bösen in unserem Land sind. Das ist die höchste Form der Liebe, die Christus gezeigt hat und zu der er uns aufruft: Es ist die Feindesliebe. […]

Liebe Brüder und Schwestern, wir haben noch viele schwere Tage und sogar Jahre vor uns, in denen wir von den Wunden geheilt werden, die uns dieser Krieg zugefügt hat! Wir bitten den Heiligen Geist, uns zu helfen, unsere Herzen für die Kraft und Gnade des Heiligen Kreuzes und den Sieg Jesu Christi auf diesem Weg unseres Kreuzes zu öffnen!
Im Heiligen Kreuz – unser Heil!
Von ganzem Herzen erteilen wir Ihnen unseren Hirtensegen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ (Quelle)

Bischof Pavlo bittet alle Gläubigen um Gebet und HIlfe, „um diese Tortur zu ertragen“.