mit diesem Brief wollen wir Sie auf die Adventszeit einstimmen. Angesichts der Kriege und den darin eingeschriebenen religiösen Konflikten fällt es uns schwer, in überkommener Weise von Besinnlichkeit oder besinnlicher Zeit zu sprechen. Neben der Frage nach dem Frieden birgt die Adventszeit gerade in unserer Zeit auch gewisse Fallen.
Wir laufen Gefahr, uns in überritualisiertem Konsum zu besinnen, aber im Grunde fliehen wir in etwas, das am Kern der Botschaft vorbei geht. Ein Mitbruder von Pater Notker kommentiert diese Zeit gerne mit: „Jetzt wird sich wieder besonnen bis zur Besinnungslosigkeit“. Und der Komiker Karl Valentin hat die vorweihnachtlichen Umstände auch in einem Bonmot beschrieben: „…und wenn die stade Zeit vorüber ist, dann wird‘s auch wieder ruhiger“.
Wenn wir darüber schmunzeln, anerkennen wir doch indirekt, dass wir in dieser Zeit viele Dinge tun, die einer wirklichen Besinnung gar nicht förderlich sind. Vielmehr geben wir verschiedenen Erwartungen oder Manipulationen nach und bespielen Konventionen, die mit Advent – der Menschwerdung Gottes – nicht viel zu tun haben oder diese Zeit sogar in ihr Gegenteil verkehren. P. Notker predigt dazu:
Das Ja-Wort Gottes
Seit einigen Jahren taucht in der Weihnachtszeit im Internet immer wieder eine Karikatur auf, die ich lustig finde. Da ist ein älteres Paar zu sehen, das einen kleinen Jungen fragt: „Und was hat dir das Christkind gebracht?“ In der zweiten Bildhälfte antwortet der Junge dem verdutzt schauenden Paar: „Erlösung!“ Das Witzige an dieser Karikatur finde ich, ist, dass die Frage des Ehepaares darauf zielte, zu hören, was das Kind zu Weihnachten an Geschenken bekommen hat. Dass ein Kind dann antwortet „Erlösung“, das ist eher nicht zu erwarten. Aber recht hat es.
Vielleicht will der Zeichner der Karikatur indirekt an der materialistischen Sicht auf das Weihnachtsfest unserer Tage Kritik anbringen, vielleicht will er einfach gekonnt auf den Kern des Festgeheimnisses hinweisen: dass uns mit dem Kind in der Krippe Erlösung geschenkt ist. Wie aber sieht für uns Christen die Erlösung aus? Dreh- und Angelpunkt ist uns der Beginn des Johannes-Evangeliums, denn hier ist die Rede von einem „Wort“. Im Anfang war schon dieses Wort und es war bei Gott und es war Gott. Im griechischen Original steht für das Wort „Logos“.
Logos meint schon das Wort, aber mehr, viel mehr. Es bedeutet auch Sinn und Vernunft. So heißt es bei Johannes: Am Anfang war eine Logik. Am Anfang der Schöpfung stand ein Sinn. Und wenn am Anfang, dann auch im Werdegang und am Ende. Wir die Menschen, die Menschheit insgesamt und der Einzelne, wir sind nicht Produkte des Zufalls und schwirren nicht verloren in einem unendlichen Universum herum, sondern das Ganze ist logisch.
Die Welt, das Leben auf dieser unserer Erde, in unserm Sonnensystem, die Herrlichkeit der Galaxien und der unendlichen Weiten im Universum, sie kommen von Gott, sie sind von ihm gewollt. Wir sind von Ewigkeit her gewollt und bejaht. Deswegen ist das Wort, von dem Johannes spricht, das Ja-Wort Gottes zur Welt, zum Kosmos, zum Makrokosmos und zum Mikrokosmos, auch für mich kleine menschliche Persönlichkeit.
Nun geht aber Johannes noch einen Schritt weiter. Der Satz gipfelt in einer alles überragenden Höhe: „und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Im Stall zu Bethlehem, aus der Jungfrau Maria, in Windeln gewickelt, da liegt es, das Kindlein auf Heu und auf Stroh, da liegt es: der „Logos“ auf Heu und auf Stroh!“ Unvorstellbar, der Sonne und Monde und Sterne und Weiten in seiner Hand hält, seine Fingerlein umschlingen den Zeigefinger von Maria und von Josef und es kräht und stöhnt im Wohlbehagen leise in der Strohmulde vor sich hin.
Vor rund 50 Jahren hatten wir Theologie-Studenten in Maria Einsiedeln bei P. Alfons Kemmer OSB Exegese über das Neue Testament. Als wir Johannes 1,14 erklärt bekamen, fing doch die Stimme des alten Paters vor innerer Erregung an zu zittern „und das Wort ist Fleisch geworden“, das überstieg seine Seelenkraft und er musste seinen Redeschwung unterbrechen. „Und das Wort ist, der Logos, ist sarx, Fleisch geworden.“ Der Logos zeigt sich in einer konkreten Person, 3.850 Gramm schwer.
Dieses Ja-Wort Gottes hat ein Gesicht bekommen, das Gesicht Jesu von Nazareth, geboren von einer Jungfrau, aus Maria, im Hirten-Stall von Bethlehem. Jesus ist das Ja-Wort Gottes an uns Menschen. In Jesus hat sich Gott selbst mit dem Menschen verbunden, so sagt auch Paulus im 2. Korintherbrief (2 Kor 1,18), von der Krippe bis zum Kreuz. Und gerade so befreit und erlöst er den Menschen, indem er seine Wege mitgeht. Er sagt zum Menschen „Ja“ auch in seinem Scheitern, in seinem Leiden, in seinem Ausgestoßen sein, sogar in seinem Sterben. So befreit er den Menschen aus seinen Sündenketten, der Ausweglosigkeit, der Not, der Verzweiflung und der Tunnelangst.
Darum sagt Papst Benedikt XVI. in einem berühmt gewordenen Satz: ,,Wenn Gott Mensch geworden ist, dann ist es gut, ein Mensch zu sein.“ Wie viele Dinge gibt es, die uns daran zweifeln lassen könnten, dass das Leben gut ist. Konflikte im Großen wie im Kleinen. Der christliche Glaube will uns die Gewissheit schenken, dass Gottes Ja immer stärker ist als das Negative in der Welt und dass es durch nichts und niemand mehr zerstört werden kann. Deswegen ist es immer gut, ein Mensch zu sein. „Nur in der Kraft des Ja können wir die Verneinung der Welt überwinden,“ so sagte es einmal Joseph Ratzinger schon als Kardinal. In diesem Kind in der Krippe liegend auf Heu und auf Stroh, wird uns dies Ja geschenkt.
Als Christen sind wir berufen, diese Liebe, die uns Christus bringt, weiter zu geben. Das Ja Gottes zu uns Menschen soll im übertragenen Sinn auch in uns Fleisch werden und durch uns ein Stück weit ein Gesicht bekommen. Natürlich haben wir da alle unsere Grenzen. Keiner von uns ist ein zweiter Christus. Wenn wir aber den Geist Jesu empfangen haben, dann heißt das, dass wir Anteil an seiner Haltung erhalten haben und dass diese Haltung in uns frei gelegt werden, unsern Egoismus überwinden und in uns wirken kann. – Was will das Christkind uns bringen – Erlösung!
In einer weiteren Predigt geht P. Notker auf die Rolle der Hirten ein:
Warum gerade Hirten?
Bei uns zuhause in der Familie standen Hirten in großer Ehre. Mein Vater hatte außerhalb der Gemeinde nach der Kriegsgefangenschaft in einem alten Steinbruch einen billigen Bauplatz von der Gemeinde erwerben können und hatte da frohgemut ein neues Haus hineingestellt, damit wir nicht länger in Flüchtlingslagern wohnen mussten. Der Platz hatte viele Vorteile. Damals nach der Währungsreform gab es noch mehrere Hirten, welche mit ihren Herden von Gemeinde zu Gemeinde zogen, ohne Wohnwagen und ohne Weidenzäune für ihre Herde. Beides bekamen sie bei uns. Um eine Linde war ein dreieckiger Zaun, Schutz für die Herde, und der Schäfer durfte bei uns in der Küche auf einem Diwan übernachten und mit unserer Familie essen, bis er wieder weiterzog. Ein Schäfer bei uns, das war wie ein Heiliger zu Besuch, denn wir Kinder hatten in der Kirche schon viel vom Guten Hirten gehört.
Hirten gehören zu Weihnachten wie die Engel und das Christkind selbst. Ohne die Hirten geht es nicht. Aus den Quellen lässt sich nicht erschließen, dass Hirten damals gewalttätige Gesellen gewesen wären, sicher aber standen sie ganz unten auf der sozialen Stufenleiter. Zu ihnen kommt „ein Engel des Herrn“ (Lk 2,9). Er sagt ihnen, was in dieser hochheiligen Nacht Großes geschehen ist, ganz in ihrer Nähe, nur ein paar 100 Meter entfernt, sozusagen, um die Ecke. Ein Kind ist zur Welt gekommen! Und dieses Kind ist „der Retter, der Christus, der Herr“ (Lk 2,11). Das Heil und Wohl der Welt wird nicht vom Kaiser in Rom bewirkt, der den Hirten sowieso egal war, sondern von diesem Kind, das nicht wegen dieses Kaisers und seinem „Registrierungs-Befehl“ nicht zu Hause in Nazareth geboren wird, sondern in Bethlehem. Nicht dieser Kaiser, der sich mit dem Attribut „Welt-Friedens-Kaiser“ schmückt, sondern dieses Kind wird Frieden bringen allen Menschen auf Erden, die guten Willens sind und Gott die Ehre allein gibt: „Gloria in Excelsis Deo et terra pax hominibus bonae voluntatis“, jubiliert der Chor der Engel. Über Bethlehem, in Bethlehem öffnet sich der Himmel.
Während in Rom auf dem Kapitol ein Friedenstempel „Ara Coeli“ vom Kaiser eingeweiht wird, mit Prunk und Pracht, mit Senatoren und Adel über Adel, wird am andern Ende des Römischen Reiches ein Baby geboren, in Windeln gewickelt und in einen Vieh-Futtertrog auf Stroh gelegt. Der wahre König und Kaiser der Welt, unser Heiland, das winzige Jesus-Kind. Ara Coeli nicht im römischen Prachtbau, sondern in einer Höhlennische beim Hirtenfeld.
Der Evangelist Lukas deutet schon hier, ganz am Anfang seines Evangeliums an, was für den erwachsenen Jesus typisch sein wird. Er ist gekommen, die Armut menschlichen Lebens zu teilen. Sein Einsatz gilt besonders den Menschen, die arm sind – in jederlei Hinsicht. Sei es materiell oder nervlicher Art, innerhalb der sozialen Stellung oder in der nicht ganz klappenden Beziehung zum Nächsten an seiner Seite, im nicht erfüllten Kinderwunsch oder in der laufenden Unterlegenheit unter einem gefühlsarmen Vorgesetzten. Arm sein gibt es in vielfältigster Weise. Für sie ist Gott Mensch geworden, damit sie in der Begegnung mit ihm reich würden mit himmlischen Glück und Freude.
Die Hirten, bislang nur stumme Zeugen der himmlischen Offenbarung, werden auf einmal aktiv. Ihr Entschluss steht von Anfang an fest: „Lasst uns nach Bethlehem gehen“ (Lk 2,15). Die Hirten gehen einfach drauflos, sie folgen dem Kompass ihres Herzens. Sie kommen mit wunderbarer Sicherheit zur Krippe, sie finden Maria, Josef und das Kind. Sie sehen und erfahren: Hier ist der Angekündigte, der Verkündete. Und sie verkünden, was sie von diesem Kind wissen – und alle, die es hören, geraten in Staunen. Sie, die ersten Zeugen dafür, dass Gott Mensch geworden ist. Und das Wort ist Fleisch geworden, gekuschelt zwischen Heu und Stroh. Ihr Herz ist ganz erfüllt mit Glück und Dankbarkeit. Weil es genauso war, wie der Engel es ihnen verkündigt hatte (vgl. Lk 2,20). Da liegt das Kindlein auf Heu und auf Stroh, Maria und Josef betrachten es froh, die redlichen Hirten knien betend davor; Christ der Retter ist da, ihnen und uns allen schlägt die rettende Stund, Christ in deiner Geburt, Christ in deiner Geburt.
Die Rückkehr der Hirten in ihren Alltag, die so denkbar einfach geschildert wird, kann uns zu denken geben. Sie handeln nach der Devise: „Weniger ist mehr“! Sie können, nachdem sie das Kind gesehen haben, wieder zu ihrer Herde und zu ihrem Lebensumfeld zurückkehren. Sie müssen nicht noch mehr Besuche machen, nicht noch mehr Geschenke bringen. Und bei all dem zu viel davon bekommen. Sie sind erfüllt mit Glück und Dankbarkeit. Sie haben so viel bekommen – es reicht bis in ihren Alltag hinein!
Ich hoffe, Sie finden in diesen Tagen Zeit für Ihre Familie und Zeit für Entspannung, um dem nachzuspüren, wie viel Glück und Dankbarkeit sich bei Ihnen angesammelt hat! Nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern immer.
Neuigkeiten aus unserer Gemeinschaft Maria Mutter Europas
Advent und Weihnachten bedeuten im eigentlichen Sinne also Rückkehr zur Einfachheit und zu einem bescheidenen Lebensstil. Er ist Grundlage des christlichen Lebens, damit Raum entsteht für Gott und den Ausgleich zwischen Menschen. Und es muss die Frage an das Gewissen der Einzelnen erlaubt sein, wie das gelingen soll, wenn wir schon ab Anfang Oktober Lebkuchen im Supermarkt vorgesetzt bekommen und der Nikolaus nur noch als Weihnachtsmann erhältlich ist.
Pater Notker pflegt diese Bescheidenheit nicht nur durch seine Gelübde, sondern auch im Alltag, indem er täglich mit zwei Mitbrüdern und Gästen in der Beuroner Gnadenkapelle den Rosenkranz betet und am Hochamt des Konventes teilnimmt. Und trotz mancher Gebrechen malt er nach wie vor biblische Motive und Lobzeichnungen auf die Schöpfung.
Freude bereiten ihm und uns so manche Neuigkeiten aus unserer Gebetsgemeinschaft Maria Mutter Europas.
Orgelbenediktion in Notre Dame du Schauenberg
Es stand eigentlich schon lange an, aber bedingt durch die europaweiten Einschränkungen während der Pandemie musste die Orgelbenediktion in unserer französischen Partnerkirche Notre Dame du Schauenberg in Pfaffenheim verschoben werden. Am 7. Mai – in der Europawoche 2023 – konnte Pater Notker mit Hilfe seines Sekretärs Stefan und der Dolmetscherin Claudia Santus die Einladung zur Konzelebration wahrnehmen.
Unter der Fürstlichkeit des alten Dachstuhls in Notre Dame du Schauenberg strahlt nun die restaurierte, über 200 Jahre alte Orgel von François Callinet in neuem Glanz.
„Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, sagt die Schrift…“ – mit diesen Worten erinnert Président Bernard Jaeggi an die lange Geschichte der Orgel und ihre kontinuierliche Rolle für die spirituelle und kulturelle Bildung. An solchen Festtagen ist auch der Schrein mit der Schauenberger Maria Mutter Europas geöffnet. Während der Benediktion trug auch die Figur der wundertätige Jungfrau zum Glanz des Tages bei. Nach dem Gottesdienst fand mit einem elsässischen Gastmahl im Pilgerhaus der Wallfahrtsstätte ein zweiter Höhepunkt statt.
Auch Bürgermeister Aimé Lichtenberger betont in seinem Grußwort die Bedeutung der Wallfahrt: „Daher erhalten Sie den Wunsch, wiederzukommen, bei Notre Dame du Schauenberg neue Kraft zu schöpfen […] unter der freundlichen Betreuung [aller], die unsere Wallfahrt betreuen und beleben“.
Für uns war der Tag auf dem Schauenberg nicht zum ersten Mal ein eindrückliches Erlebnis. Wir brachten Pater Notkers Bücher und eine kleine Ikone der Patrone Europas als Geschenke mit und konnten im Gegenzug eine Erinnerungskerze an diesen schönen Tag der Orgel-Benediktion in Notre Dame du Schauenberg mit nach Hause nehmen. Wir freuen uns immer besonders über die freundschaftliche Verbundenheit mit unseren französischen Partnern, die von den Betreuern der Wallfahrt um Marcel Riefle und allen engagierten Gemeindemitgliedern von Pfaffenheim bis heute lebendig gehalten wird.
Andenken an Erika Jäger †
Wenn wir von Notre Dame du Schauenberg berichten, dürfen wir das Brücken bauende Engagement von Hermann Jäger und seiner Frau Erika nicht vergessen, die am Tag der Orgelbenediktion leider nicht dabei sein konnten. Ein knappes halbes Jahr später galt es sogar, von Erika Jäger Abschied zu nehmen, die am 14. September 2023 ihre Seele ihrem Schöpfer zurückgab. Pater Notker kondolierte mit einem tröstlichen Schreiben und las für die Verstorbene eine Heilige Messe. Erikas Rolle als Familienmittelpunkt, die Unterstützung für ihren Ehegatten und ihr Engagement als Chorsängerin brachten ihr Liebe, Freundschaft und Wertschätzung ein, was für Hermann Jäger und die gemeinsamen Knder eine tröstliche Erfahrung in der Zeit des Abschieds bedeutet. Wir wünschen im Namen der Gemeinschaft Maria Mutter Europas viel Kraft in dieser schweren Zeit und bitten um das Gebet für alle Mitglieder, die zu leiden haben.
Nothilfe für Charkiw
Zu leiden haben nach wie vor alle direkt vom Ukraine-Krieg betroffenen Menschen um Bischof Pawlo Hundscharuk im Bistum Charkiw-Saporischschja und seinen Caritasleiter Pfarrer Wojziech Stasiewicz. Wir sind dankbar, dass wir mit der Solidarität und der karitativen Herzen unserer Mitglieder seit Kriegsbeginn 15.000 Euro alleine für die Nothilfe in Charkiw überweisen konnten.
Wie bisher bauen wir dabei auch auf die Hilfe von Pfarrer Michal Ludwig, der den Kontakt zur Caritas in Lublin hält, von wo die Nothilfe für Charkiw gesteuert wird. Er hat auch einige Bilder besorgt, die einen Güter-LKW und die freiwilligen Helfer auf den Straßen von Charkiw zeigen.
Dort ist leicht zu erkennen, wie umfangreich die Hilfe sein muss, um die Not der vom Krieg Betroffenen zu lindern. Zweifel, ob wir angesichts der großen internationalen Hilfen überhaupt einen nennenswerte Beitrag leisten können, hat Pfarrer Michal so kommentiert: „Es sind Lebensmittel und andere Sachen, die alle in Lastwagen in Charkiw angekommen sind. Der Wert eines ganzen Lasters beträgt über 100.000 Zloty, also sehen Sie wie wichtig immer noch ihre Hilfe war, obwohl der Krieg schon so lange dauert“. Wir freuen uns auch darüber, dass wir innerhalb unserer Gemeinschaft Maria Mutter Europas diese Hilfen leisten können. Wir sind auch dankbar dafür, dass die Caritas in Lublin diese Hilfen organisiert. Den Aufwand mit „schwerem Gerät“, der hier organisiert wird, wäre von uns direkt nicht machbar und so sind es eben doch die Geldhilfen, mit denen wir am ehesten einen Beitrag leisten können.
Berichte aus Beresniki
Wie wir von Pfarrer Erich Maria Fink aus Beresniki erfahren, hat sich der Krieg zwischen Russland und der Ukraine wie zunächst befürchtet nicht negativ niedergeschlagen. „Gott sei Dank erlauben uns die Rahmenbedingungen, unseren Dienst im Ural weitehin ohne Einschränkungen auszuüben“. Pfarrer Fink sieht seine Aufgabe mehr den je darin, trotz der Kriege „das Licht der Liebe in die Welt zu bringen“. Wir unterstützen durch Austausch und auch durch Geldhilfen aus Ihren Gaben.
Pfarrer Erich Maria Fink berichtet darüber, dass er der Gebetsgemeinschaft Maria Mutter Europas internationale Bedeutung zumisst. Er hat dies jüngst anlässlich des 100jährigen Bestehens von Rebinina auch dem Goberneur (vergleichbar dem MInisterpräsidenten) von Perm gegenüber betont. Über die Rolle des Krieges schreibt Pfarrer Erich Maria Fink:
„Die militärische Auseinandersetzung im Donbas wirft natürlich einen Schatten auf unsere Gebetsgemeinschaft, da Russland und Charkiw unmittelbar verwickelt sind. Da ist es eine große Aufgabe, den Gedanken der Versöhnung und Vergebung einzubringen, […]. Aber wer sollte sonst Brücken bauen und zu einem solchen Schritt Kraft finden, wenn nicht wir Christen, insbesondere unter dem Schutz der Gottesmutter und im Geist der Harmonie ihres Unbefleckten Herzens?“
Mit diesem Wort wollen wir Sie und Euch an dieser Stelle in die Advents- und Weihnachtszeit entlassen, die unsere Hoffnung auf Frieden nähren soll. Über weitere Hilfen, die wir auch in Deutschland leisten, berichten wir an anderer Stelle.
Es grüßt und segnet Euch in Jesus + Maria + Josef
Ihr/Euer fr. Notker OSB